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Definitionen
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Definitionen

Im Infektionschutz und im Bevölkerungsschutz werden viele Begrifflichkeiten und Abkürzungen benutzt, die sich nicht in jedem Fall sofort erschließen. Das Robert Koch-Institut (RKI) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erläutern gebräuchliche Fachbegriffe.

Das RKI stellt Definitionen, Hinweise sowie Interpretationen zu Fachwörtern zum Infektionsschutz und zur Infektionsepidemiologie online.

Der Bevölkerungsschutz beschreibt als Oberbegriff alle Aufgaben und Maßnahmen der Kommunen und der Länder im Katastrophenschutz sowie des Bundes im Zivilschutz. In einem Praxis-Glossar definiert das BBK "Aus­ge­wähl­te zen­tra­le Be­grif­fe des Be­völ­ke­rungs­schut­zes".

Wichtig für die Situation der Coronavirus SARS-CoV-2 Ausbreitung sind die Definitionen der folgenden Begriffe:

Ausbruch

Plötzliches vermehrtes – lokalisiertes oder verstreutes – Auftreten von Erkrankungsfällen, die das zu erwartende Maß dieser Krankheit, zu dieser Zeit, an diesem Ort und in dieser Population überschreiten und bei denen eine gemeinsame Quelle bzw. ein epidemischer Zusammenhang sehr wahrscheinlich oder gesichert ist. Es handelt sich damit um eine auf eine gemeinsame Ursache zurückführbare Häufung von Erkrankungsfällen.

Als Ausbrüche werden mehrere nach diagnostischen Kriterien einheitliche und in einem epidemiologischen Zusammenhang stehende Fälle gewertet. Bei besonderer klinisch-epidemiologischer Bedeutung (seltene und gefährliche Krankheiten) gelten ggf. schon einzelne Fälle als Ausbruch. Es gibt keine scharfe Grenze zum Begriff der Epidemie und auch keinen grundsätzlichen Unterschied, weil eine Epidemie in diesem Sinne ein großer Ausbruch ist.

  • Sekundärausbruch: Ein weiterer Ausbruch im Umfeld eines bereits bekannten Ausbruchs mit einem bestehenden Zusammenhang (z.B. zusammenhängende Ausbrüche in einer Familie oder in einer Gemeinschaftseinrichtung).

  • Satellitenausbruch: Kleiner Ausbruch, der im kausalen Zusammenhang mit einem räumlich entfernten größeren Geschehen steht.

Endemie

Ständiges (zeitlich unbegrenztes) Vorkommen einer Krankheit oder eines Erregers in einem bestimmten Gebiet oder einer bestimmten Bevölkerung. Innerhalb der Bevölkerung in einem gewissen Gebiet haben alle Personen ein ähnliches Risiko an der Krankheit zu erkranken.

Epidemie

Erkrankungswelle, epidemisches Geschehen; im Vergleich zur Ausgangssituation treten bestimmte Erkrankungsfälle mit einheitlicher Ursache vermehrt auf, der Prozess ist zeitlich und räumlich begrenzt.

Pandemie (engl.: pandemic)

Eine neu, aber zeitlich begrenzt, in Erscheinung tretende, weltweite starke Ausbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und in der Regel auch mit schweren Krankheitsverläufen. Bei einer fortgesetzten Mensch-zu-Mensch-Übertragung (z.B. durch ein neuartiges Influenzavirus) kann die Weltgesundheitsorganisation nach den Internationalen Gesundheitsvorschriften eine Pandemie "deklarieren".

Unabhängig von der Deklaration einer Pandemie kann die Weltgesundheitsorganisation bereits vor dem Beginn, z.B. beim Auftreten eines neuartigen humanpathogenen Erregers oder einer aus gesundheitlicher Sicht sich zuspitzenden Gefahrensituation, eine "Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (engl. Health Emergency of International Concern) deklarieren.