Die Welt der Geodaten besser machen, durch bessere Verfügbarkeit, bessere Qualität und bessere Vergleichbarkeit? Durch Schaffung eines neuen verteilten Datenmolochs die Zusammenarbeit in Europa verbessern? Ich glaube es erreicht genau das Gegenteil. Es schafft nur noch mehr Durcheinander und Verwirrung in der kaum noch überschaubaren Landschaft aus Geodateninfrastrukturen und Open Data Portalen.
Besser wäre es aus meiner Sicht, die Energie in die Digitalisierung der Verwaltung zu stecken, in den Aufbau moderner IT-Infrastrukturen und gerne auch in öffentlich zugängliche Web Services zu den Daten. Was dann noch fehlt ist eine flinke Suchmaschine, quasi ein Google für Daten.
Wer Entscheidungen treffen will, dem reichen die vereinheitlichten INSPIRE Daten nicht. Daten deren Modelle ad hoc entworfen wurden. Diese Modelle sind mit so vielen Kompromissen behaftet, das sie bei den verschiedenen Stakeholdern auf keine Akzeptanz stoßen werden. Es sind dabei viel zu viele Informationen verloren gegangen. Und welche Informationen ich genau brauche, das weiß ich erst in der Zukunft, wenn ich eine ganz konkrete Fragestellung habe.
Zum anderen sind diese Datenmodelle viel zu kompliziert. Das führt nicht nur bei der Bereitstellung zu erheblichen Problemen, sondern auch bei der Nutzung, da alle GIS-Clients ihre arge Not damit haben. Und wer nutzt eigentlich INSPIRE Daten? Ist es nicht so, dass krampfhaft nach Anwendungsfällen gesucht wird? Was machen wir jetzt mit unseren INSPIRE Daten?
Mit der eigentlichen Idee von INSPIRE, Geodaten öffentlich zu machen, hat man schon frühzeitig den richtigen Trend erkannt. Nach über 10 Jahren Umsetzung soll INSPIRE Ende 2020 fertig sein. Aber wurde es bereits vom Fortschritt überholt? Ist hier wirklich Zukunft gestaltet worden? Oder nur endlose Bürokratie?