Bevor wir in die Welt der Frameworks eintauchen, sollten wir ein paar allgemeine Punkte durchgehen. Wir müssen dabei nicht immer einer Meinung sein; es geht hier lediglich darum, Missverständnisse zu vermeiden.
Zuerst einmal gibt es ein paar Begriffe, die in anderen Kontexten mitunter andere Bedeutung erfahren:
Extern (auch öffentlich, offen oder frei): Alles, das von außerhalb von uns oder unserer Organisation kommt und nicht unserer Kontrolle unterliegt. In der Webentwicklung sind Widgets für bestimmte Dienste (wie soziale Netzwerke) genauso wie Frameworks oft extern.
Intern (oder »in-house«): Alles, was seinen Ursprung innerhalb unserer Organisation hat und unserer Kontrolle unterliegt. In der Webentwicklung sind Website-Designs und -Stylesheets in der Regel intern.
Pattern: Ein klassisches Design-Pattern oder Entwurfsmuster. In der Webentwicklung sind die individuellen Elemente eines Dokuments oder einer App Patterns, ebenso Seitentypen wie z.B. ein Artikel mit Header, Footer und Spalten für diverse Inhalte.
Kosten: Ein Maß für negative Konsequenz. Typischerweise Ausgaben an Geld, Arbeit oder Zeit, aber möglicherweise auch negative Veränderungen in bspw. Wahrnehmung, Befriedigung oder Reputation. So bedeutet in der Webentwicklung jedes Element, das einer Seite hinzugefügt wird, Kosten in Bezug auf reduzierte Seiten-Performance.
Maßschneidern: Das Produzieren und Anpassen auf genaue Maße und Bedürfnisse. In der Webentwicklung ist maßgeschneiderter oder zugeschnittener Code genau der Code, der für ein Projekt benötigt wird – und nicht mehr.
Dann einige Annahmen:
Code verursacht Kosten. Er verursacht Kosten in Bezug auf Entwicklung, Performance, Wartung, Optimierung, Dokumentation, Prozesse, Qualität und Konversion (wenn auch nicht alles gleichzeitig, und nicht jeden gleichermaßen betreffend). Nicht notwendiger Code bedeutet nicht notwendige Kosten.
Website-Betreiber und -Entwickler wollen Kosten sparen. Insbesondere wollen sie nicht notwendige Kosten vermeiden.
Code maßschneidern bedeutet, nicht notwendigen Code gar nicht erst zu schreiben und einzubinden, oder ihn zu entfernen.
Guter Code ist Code, der von messbar oder argumentierbar hoher Qualität ist, wo argumentierbar heißt, dass er gemeinen guten Entwicklungspraktiken entspricht.
Code von hoher Qualität ist maßgeschneidert, und auch wenn hohe Qualität eine Investition darstellt, spart maßgeschneiderter Code auch Kosten.
Mit diesen ersten Bemerkungen können wir beginnen.