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MP3s aufspielen
Nokolino ist vielseitig. Mit einem neuen Sprachset wird aus ihm eine Nokolina. Oder etwas ganz anderes. Wie Sprachsets auf den Nokolino kommen und was es mit den Sprachsets auf sich hat, wird hier beschrieben.
Hinweis: Besitzer eines alten V2.1 Bausatztes von einer Maker Faire 2018 haben ein JQ6500 mit 16MBit, also 2MByte.
Bisher gibt es zwei. Nokolino und Nokolina. Weitere sollen folgen. Beide wurden von professionellen Schauspielkollegen eingesprochen. Carsten Caniglia hat ihn gesprochen bzw. gelacht und geflucht. Nokolina bekam von Norma Anthes ihre Stimme.
Agentur Carsten | Homepage Norma
Weitere Sprachsets sind in Planung. Wer ein individuelles Sprachset haben möchte, kann ein professionell erstelltes bekommen. Die Kosten liegen bei 200€. Einfach eine Email an mich mit der Anfrage schicken.
Der Erbauer ist doch Schauspieler! Warum spricht er nicht selber was ein? Die Anwort ist ganz einfach: Er will nicht von sich selber beschimpft werden...
Die Sets bestehen aus 164 Dateien. 40 Lacher für die Taste, 123 allgemeine Pöbelleien und ein Piep, das kommt, wenn Nokolino eingeschaltet wird oder die Batterie zur Neige geht. Die Dateien sind durchnummeriert und heißen 001.mp3, 002.mp3 bis 164.mp3.
Wer nun eigene erstellen will, kann entweder diese 164 Dateien selber erzeugen. Wer eine andere Struktur oder Menge haben will, muss vor dem Zusammenbau die Programmierung, wie im nächsten Kapitel beschrieben, anpassen. Button_event definiert die Anzahl der Dateien, die beim Drücken des Knopfes abgespielt werden und Time_event die Nummer der letzten Datei mit zeitbasierten Kommentaren. Die darauffolgende letzte Nummer sollte stets der Piep-Ton sein.
Die Dateien müssen im MP3-Format vorliegen. Beim JQ8400 sollten alle Zusammen nicht mehr als 4 Megabyte groß sein, denn mehr passt nicht auf den Speicher im Modul. Maximal sind 255 Dateien möglich**. Beim JQ6500 mit 16MBit (2MB) darf die Gesamtgröße nicht mehr als 2 Megabyte - 256kb betragen, beim JQ6500 mit 32Mbit (4MB) nicht mehr als **4 Megabyte - 256kb), denn 256 kb werden für die grafische Oberfläche benötigt. Bei diesem Modul liegt das Maximum bei 65536 Dateien. Sofern sie in den Speicher passen.
Beide Module unterstützt alle gängigen Raten von 8 - 48 kHz. Natürlich auch Stereo, was aber bei nur einem Lautsprecher reichlich sinnlos ist. Als Bearbeitungssoftware empfehle ich stets das kostenlose Audacity.
Vor dem Zusammenbau wird das JQ8500-Modul mit Hilfe eines Micro-USB-Kabels direkt mit dem Computer verbunden. Wie bei einem USB-Stick öffnet sich ein Fenster und zeigt einige Dateien an. Sind auf chinesisch und sollen Stockwerkansagen sein, was einiges über den URsprung des Modules erzählt. Diese müssen zunächst gelöscht werden. Anschließend kann das neue Sprachset, aber ohne Verzeichnis, nur die reinen MP3-Dateien, kopiert werden. Dabei ist die Reihenfolge entscheidend, 001.mp3 sollte zuerst kopiert werden, anschließend 002.mp3 usw.
Mit Linux und Mac geht das problemlos, einfach alle Dateien markieren und in das Fenster schieben. Bei Windows sieht das aber leider ganz anders aus, denn Windows hat ganz eigene Vorstellungen einer Reihenfolge, trotz eindeutiger Namensgebung. Die Dateien können entweder einzeln hinüber kopiert werden, was bei 164 MP3s herrlich beknackt ist, oder einfach ein Programm verwendet werden, was die korrekte Reihenfolge beachtet, z.B. SmartCopyTool. Das wurde erfolgreich getestet.
Das Aufspielen eines neuen Sprachsets wird auch in der Anleitung beschrieben.
Das ältere Modul kann nicht ohne weiteres Beschrieben werden. Hier ist, je nach Betriebssystem, eine eigene Herangehensweise notwendig. Zunächst wird das Modul mit einem handelsüblichen Micro-USB-Kabel mit dem Computer verbunden.
Für Linux gibt es im Verzeichnis linux_uploader ein praktisches Kommandozeilen-Tool von Reinhard Max und liegt bereits kompiliert (x86_64) vor. Das Tools ist OpenSource, aber es ist auch Beerware :-). Sein Programmierer ist durstig...
- Testen, ob
./jq6500
läuft. - Wenn nicht, muss es selbst kompiliert werden. Dazu einfach
make
eingeben. - Noch einmal testen.
- Das JQ6500-Modul mit einem Micro-USB-Kabel am System verbinden.
- Mit dem Kommando
./jq6500 -S
zeigt das Tool die Speichergröße an. - Die MP3s mit einem der folgenden Kommandos aufspielen:
./jq6500 -W ../mp3/Nokolino/4MB/*
(32 MBit, männlich)
./jq6500 -W ../mp3/Nokolina/4MB/*
(32 MBit, weiblich)
./jq6500 -W ../mp3/Nokolino/2MB/*
(16 MBit, männlich)
./jq6500 -W ../mp3/Nokolino/2MB/*
(16 MBit, weiblich)
Hier ergibt sich eine Besonderheit: Sobald Nokolino eingesteckt wird, öffnet das MP3-Modul eine Benutzeroberfläche, mit der einfach Dateien kopiert werden können. Sehr praktisch. Aber leider auf Chinesisch...
- Zweiten Tabulator anwählen.
- Den Knopf rechts drücken.
- Im Auswahlmenü das Quellverzeichnis und anschließend die MP3s zum Aufspielen wählen.
- Ersten Tabulator anwählen.
- Den Knopf drücken.
James Sleeman hat ein kurzes Video erstellt, um den chinesischen Kopiervorgang zu veranschaulichen.
Nun werden die Dateien hochgeladen, was anhand eines Fortschrittsbalkens extrem eindrucksvoll dargestellt wird. Anschließend kann das Fenster geschlossen werden. Fertig.
Hinweis: Es kann sein, dass auf manchen Modulen diese Oberfläche nicht enthalten ist. Damit ist das Modul unter Windows leider nutzlos. Doch auch hier gibt es eine Lösung, siehe im nächsten Abschnitt.
Als heitere Idee fehlt auf etlichen Modulen die Oberfläche. Sie manuell im Internet zu suchen und zu starten wird nicht funktionieren, sie muss auf dem Modul liegen. Wer Linux zur Verfügung hat, sollte wie im oberen Abschnitt verfahren. Wem ein modernes Betriebsystem (hihihi) nicht vergönnt ist, für den habe ich ein Mini-Linux erstellt.
1. Im Repository JQ6500-rescue-tool stelle ich ein kleines (ca. 8MB), bootfähiges ISO-Image bereit (BIOS und UEFI), um eine CDROM, DVD oder einen USB-Stick zu erstellen und mit nur einem Tastendruck die fehlende Software - sogar in englischer Übersetzung - auf das Modul zu spielen.
2. Wer Zugang zu einem Linux-System hat, kann mit dem Linux-Tool ganz einfach die Oberfläche, sogar in englischer Übersetzung aufspielen. Das geht mit dem Kommando ./jq6500 -X
.
Das konnte ich mangels Mac leider noch nicht testen, sollte aber wie unter Linux ablaufen.
Das ist kein Problem. Dazu sollte dann der Taster vor dem Modul noch nicht eingelötet sein, da es sonst nur ein Winkel-USB-Stecker verwendet werden kann. Nokolino kann auch nach dem Zusammennähen beschrieben werden, dann aber muss der optionale USB-Stecker mitverbaut werden. Wie das dann geht, wird in der Anleitung beschrieben.
Jetzt muss der ATtiny mit Software versehen werden. Das wird hier gezeigt.
Stand: 18.03.2023
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Nokolino in Make Magazin