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Accessibility Community Day #22, June 3, 2022

Manu edited this page Jun 10, 2022 · 10 revisions

Meetings

Today's Meeting #22 was held in German as there were only German-speaking participants.

Attending

  • Manu Heim, ETH Zürich, eh. Zugang für alle
  • Josua Muheim, Nothing, eh. Zugang für alle
  • Andreas Uebelbacher, Zugang für alle, Leiter Dienstleistungen
  • Isabel Daser, Snowflake (Webagentur), Projektmanagement
  • Anton Bolfing, ETH Zürich, FHNW, eh. Zugang für alle
  • Jürgen Rudigier, DEPT
  • Manuel Zehnder, Nothing
  • Miro Dietiker, MD Systems, Fokus auf Drupal
  • Thomas Jaggi, freelancer/self-employed
  • Markus Stolze, university of appliead sciences OST

Wie überzeugen wir unsere Kund:innen, dass sie Accessibility wollen müssen?

  • Bei Zfa sind die Kund:innen quasi vorgefiltert: es kommen Kund:innen, die bereits von Accessibility wissen und deshalb bei Zfa anklopfen.
  • Öffentliche Hand muss Vorgaben einhalten > wie begleitet man solche Projekte?
    • Anders als privatwirtschaftliche Kund:innen, denen man aufzeigen möchte, warum sie sich darum kümmern sollen.
    • Auch jeweils aufzeigen, dass Accessibility auch schrittweise geht, dass man nicht immer eine Zertifizierung anstreben muss.
  • Pflicht bei Behörden: Ist entsprechend auch eine Zertifizierung Pflicht? Nein, ist es nicht. Eine pragmatische Erfüllung der Vorgaben (anstelle einer vollständigen, umfassenden) reicht gleichzeitig nicht aus. Das Zertifikatslabel ist nicht Pflicht, aber das Level WCAG 2.1 AA ist Pflicht. Argumentation bleibt nicht ganz schlüssig; darin bewegen wir uns nun mal.

Ausschreibungen, Beschaffung

Miro hat systematisch Ausschreibungen untersucht. Ergebnis: Häufig ist Accessibility gar kein Thema.

  • In der Beschaffung ist das Thema nämlich häufig nicht vorhanden.

  • Miro wird deshalb an der IT-Beschaffungskonferenz des Bundes ein Referat dazu halten.

  • Kein gesetzliches Mittel zur Durchsetzbarkeit vorhanden, deshalb häufig gar nicht eingefordert. Es gibt kein Strafrecht dazu.

  • Miros Vorschlag ist es, eine Art Manifest zu generieren, aus welchem u.a. auch folgt, welche "Organisationen für ein Schaffen von zusätzlichen Lösungen stehen".

    • Wenn jmd. Accessibility haben möchte, weiss diese Person auch, wo sie's einholen kann. Man kann Accessibility dann auch als Best Practice verkaufen.
    • Z.B. 20 Organisationen finden, die sich diesem Manifest verpflichten. Dazu einen Ratgeber, wie man sie zu einem Accessible Projekt führen kann.
    • Man müsste eigentlich die Ausschreibungen, die keine Accessibility fordern, jeweils anfechten/einklagen.
  • Josua: Einzelpersonen können in der Schweiz nicht klagen. Übrigens auch in UK (gemäss Josuas Austausch mit Leonie Watson).

  • Offene Frage: Wer kann überhaupt einklagen? Inclusion Handicap?

  • Miro: Viele Ausschreibungen sind Copy-Paste, aber einen guten Master für Ausschreibungen gibt es offenbar nicht. Die Experten der IT-Beschaffungskonferenz sagen zwar, sie machen die meisten Ausschreibungen. Das stimmt aber nicht. Die meisten Ausschreibungen werden von Personen gemacht, die das zum ersten Mal tun.

  • Manu: Monitoring des Bundes (gemäss eCH0059): Was ist davon zu erwarten?

    • Andreas: Wir haben hier nicht diese Kultur der Einklagbarkeit mit Bussenfolge. Deshalb wird wohl auch das Monitoring auf Selbstdeklaration setzen. Davon ist immerhin ein Bewusstmachen der Sache zu erwarten.
    • Andreas: Es geht sicher in die richtige Richtung, es wird auch langsam konkreter. Ob die Akteure sich dann stark verpflichtet fühlen, ist jetzt nicht abzuschätzen.
  • Manuel: Beschaffungen verhindern, verändern (wie von Miro vorgeschlagen) scheint ein Weg zu sein, den man gehen könnte und der wohl weniger unangenehm wäre, als das spätere Einklagen, das auch nicht unserer Kultur entspricht. Andreas: Es ist viel konstruktiver, weil rechtzeitig und zu einem guten Zeitpunkt.

  • Andreas: Die Nennung der "Verhältnismässigkeit" in den Vorgaben macht das Thema auch etwas schwammig.

  • Schwierige Situation auch, dass Accessibility auch als Verhinderer wahrgenommen wird. Bsp: SBB-Bahnhof soll barrierefrei umgebaut werden. Noch vorher merkt man dann: Ah, kostet zu viel, wir schliessen den Bhf. gleich ganz. > Negative Folge für viele, die dann Accessibility als Verhinderer wahrnehmen.

  • Josua: Bewusstsein für schrittweises Vorgehen ist zu klein. Der Berg an Arbeit scheint vielen zu gross und man hat's vielleicht schon mal gemacht und ist an kleinen Details gescheitert und die Motivation ist jetzt klein.

  • Manu, Manuel: Schrittweises Vorgehen wichtig. Pragmatisches Bewegen und Unterwegs-Sein. Nicht stehen bleiben, anfangen, losgehen. Das Ziel darf man sich vor Augen halten, es muss aber nicht zwingend der Gipfel des Everest sein.

  • Markus, Andreas: Selbst wenn man nicht unbedingt verklagt wird… negative Medienpräsenz will man nämlich auch nicht. Ob im 10vor10 oder in der Tagesschau. Da möchte man nicht als Projektleiter:in an den Pranger gestellt werden. Reputationsschaden.

  • Wo ist der grösste, geeignetste Hebel? Beschaffung > guter Punkt, ist konstruktiv, wirkt unterstützend, man ist dann nicht verhindernd. Es gibt natürlich eine zeitliche Verzögerung. Es ist wohl sportlich, weil man innert 10 Tagen reagieren muss. Aber man könnte eine Beispiel-Anfechtung vorbereiten, damit man's dann "nur noch" auf den aktuellen Fall anpassen muss.

  • Vorschlag Miro:

    • Allianz gründen als ersten Schritt oder ein Statement oder Manifest schreiben
    • Zielgruppen:
      • Agenturen
      • Weitere Dienstleister?
      • Können wir mit dem Manifest auch gezielt gewisse Entwickler:innen auszeichnen/zertifizieren? Denn so haben auch die Personen etwas davon. Zertifikate gibt es bereits seitens IAAP - nicht konkurrenzieren.
  • Mehrkosten:

    • Miro: Keine Mehrkosten in einem Projekt, solange bereits gebildete Entwickler:innen auf einem Projekt arbeiten. Wenn man einen Junior nachzieht, dann entstehen natürlich agenturintern Mehrkosten (die man entweder intern trägt oder dem Kunden verrechnet).
    • Isabel: Design-Agenturen bauen häufig Dinge, die man weiterverrechnen können muss.
    • Miro: Wir zeigen, wie man methodisch zu einem accessible Resultat kommt ohne Mehrkosten. Wenn man aber Aufträge rausgibt an Leute, die eben nicht nach dem Manifest arbeiten, dann generiert es eben genau Mehrkosten.
    • Andreas: Ganz ohne Mehrkosten geht’s nicht, wenn wir von umfangreichen Projekten redet. Vieles geht kostenneutral, solange die Entwickler:innen und Designer:innen viel Accessibility mitbringen, aber nicht alles.
    • Designer:innen: Wie bringt man sie auf Track? Viele sind etwas künstlerisch, es gibt für sie aber auch nur Einzel-Links, wo sie sich orientieren können. Ein Zertifikat für sie gibt es unseres Wissens nicht. Und häufig haben sie keinen Einblick in die eigentliche Umsetzung in die Programmierung. Form follows function. Ist wie mit einem Stuhl: Wenn man nicht drauf hocken kann, ist es kein Stuhl.
    • Design: Ansatz kann auch sein, Screenreader als weitere Plattform zu sehen, nebst der weiteren Devices (Mobile, Tablet, Desktop). Auch diese Plattform muss mit dem Design gut bedient werden.
  • Kommunikationskonzept rund um dieses Manifest. Identifikation, Absichtserklärung und die mitmachenden Organisationen sollen das Manifest/Statement dann auch promoten. Kann durchaus dienen, um einen Lead zu generieren. Und das auch in der Beschaffungskonferenz einbringen.

  • Leistungspflicht > Wir müssen aufzeigen, wie man's machen kann, welche die richtigen Consultants sind.

    • Ausschreibungsunterstützende Agenturen finden, die Accessibility noch nicht auf dem Schirm haben! Denn es könnte gut sein, dass auch die ausschreibenden Stellen sich durch Agenturen haben beraten lassen und diese Accessibility nicht eingebracht haben.
    • Manuel: Ausschreibungsbegleitende Stellen sind sicher ein Anknüpfungspunkt. Und zweitens wird auch Simap neu überarbeitet, die Plattform, auf der die Ausschreibungen gemacht werden. Thomas wird versuchen, via Unic etwas mehr herauszufinden und Manuel via AWK (begleitende Agentur).
  • Miro: BFH hat ein Procurement-Tool aufgebaut, das Ausschreibungen durchsucht. Man könnte da allenfalls anknüpfen. Könnte eine systematische Auswertung ermöglichen. Gäbe zusätzliche Anknüpfungspunkte.

  • Manuel: BBL Bundesamt für Bauten und Logistik: Ist eigtl. immer involviert, wenn der Bund ausschreibt.

  • Manuel: Zudem auch Kontakt zu Inclusion-Handicap-Rechtsdienst. Manuel nimmt den Kontakt auf zu IH.

  • Miro, Manuel und Manu machen erste Schritte mit dem Statement/Manifest, AUe steht zur Verfügung für Gegenlesen, ebenso auch Jürgen für Frontend-Entwickler-Know-how.

Privatwirtschaftliche Anbieter, nicht gesetzlich verpflichtet

  • Awards können helfen, good cases, in denen AX ein Pflichtkriterium ist
  • Markus: UX Awards > Markus fragt Daniel Felix nach, der die Gruppe aktuell präsidiert.
  • Andreas: War lange allein mit diesem Hut in der Gruppe, aber jetzt kommen mehr und mehr Leute, die darauf achten. Es wird mittlerweile quasi als Veto-Argument verwendet, wenn also ein Behördenprojekt nicht accessible ist, dann fällt es eher aus der Shortlist als dass es drauf bleibt. Es ist eventuell nicht in den öffentlich ausgeschriebenen Kriterien drin > AUe nimmt das mit Daniel Felix auf, das müsste dort rein.

Wissen teilen, das aus Aufträgen entsteht

  • Josua führt ein: Es werden z.B. Widgets beurteilt auf ihre Barrierefreiheit und an einen Kunden übergeben, der dies braucht. Das Wissen ist dann krude aufbereitet bei der Agentur, die das rudimentär getestet hat mit wichtigsten AT, und beim Kunden, der das Wissen im Sinne einer Empfehlung entgegennimmt.

  • Markus: Idee für Bachelor- oder Masterarbeit. Ausschreibung der Arbeit: grafik

  • Man findet i.d.R. keine Informationen, wie ein Widget auf Accessibility getestet worden ist. Es "behauptet" einfach, es sei accessible, man findet aber nichts weiter raus dazu. Und wenn man's selber testet, ist das Resultat häufig anders (nämlich doch nicht accessible).

  • Miro: Es ist eine Momentaufnahme, das ist so. Keine losgelöste Initiative, sondern es muss in die Projekte eingebettet werden.

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